Bockwindmühle von Colbitz/Lindhorst
Vorschaubild Bockwindmühle von Colbitz/Lindhorst
Einst schwebte sie wie ein Engel herbei. Dass die Bockwindmühle heute da steht, wo sie steht, hat sie engagierten Lindhorster und Colbitzer Bürgern zu verdanken. Sie haben 1990 alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Bockwindmühle am Ort zu erhalten. Zu diesem Zwecke gründeten sie den Mühlenverein Lindhorst e. V.
Ursprünglich hatte Alexander Theodor Lüders die Mühle 1861 errichten lassen. Später folgte als Besitzer ein Hermann Röhle aus Zielitz. 1893 und 1901 wurden Teile der Mühle erneuert, darunter die Königswelle und der Wellkopf. Der Sackaufzug ist aus dem Jahre 1923. Damals besaß Walter Lindemann die Mühle, der sie bis 1965 betrieb. Einstmals gab es viel Konkurrenz an solchen wetterabhängigen Maschinen in Colbitz und Umgebung.
Als 1990 aber das letzte Zeugnis dieser Zeit abgerissen und verkauft werden sollte, legte die Gemeinde Einspruch ein. Die Bockwindmühle wurde im Mai 1992 auf Gemeindeland umgesetzt und damit gerettet. Am Haken eines Kranes hängend schwebte die Mühle einmal quer über die Straße, 57 m weit. Groß war die Freude, als 1994 das erste gemahlene Schrot durch das Sieb rieselte.
Die Mühle hat eine Flügelspannweite von 19,5 m und eine Firsthöhe von 12,5 m und ist ein beliebtes Ausflugsziel für Kinder- und Schülergruppen sowie Interessierte aus Nah und Fern. In Mühle, Backhaus und Nebengelass wird der Weg vom Korn zum Brot gezeigt, werden verschiedene Getreidearten ausgestellt und alte Backtechnik präsentiert.
Besonders zum Herrentag und am Pfingstmontag herrscht viel Betrieb auf dem weitläufigen Mühlengelände. Dann klappern die Mühlenflügel und aus dem Ofen im Backhus duftet es nach frischem Brot und Kuchen. Auf dem weitläufigen Mühlengelände erleben die Gäste beschauliche Stunden.