Schlossdomäne von Wolmirstedt
Vorschaubild Schlossdomäne von Wolmirstedt
Im über 1000jährigen Wolmirstedt gibt es eine besondere touristische Attraktion und das ist die Schlossdomäne auf dem Burgberg. Der besteht aus einem Ober- und einem Unterberg. Zu dessen Füßen fließt gemütlich das kleine Flüsschen Ohre vorüber.
Der Unterberg wurde einst als Wirtschaftshof genutzt, auf dem Schafe blökten und Hühner gackerten. Holzwagen klapperten über das Pflaster aus Feldsteinen. Es pinkerte und hämmerte, Eisen wurden geschmiedet und Pferde beschlagen. Dieses frühere Leben ist heute in Bronze nachgestellt.
Die Domäne wird heute hauptsächlich kulturell genutzt. Im einstigen Pächterhaus treffen sich die Bürger der Stadt und ihre Gäste. In der großen Bruchsteinscheune ist seit Jahren das Museum zuhause. In ehemaligen Werkstätten, Torhäusern und Stallungen sind das Restaurant „Katharinensaal“, die Stadtbibliothek und Vereine eingezogen.
Der Oberberg wird bestimmt durch den ehemaligen Palas, in dem heute das Amtsgericht seinen Sitz hat, und die Schlosskapelle. Beide Gebäude verbindet ein gewaltiger Torbogen, der wiederum den Oberberg vom Unterberg abgrenzt. Die Schlosskapelle wurde schon im 14. Jahrhhundert erstmals erwähnt und 1480 vollendet. Ihr einschiffiger Bau wurde im gotischen Stil errichtet und gänzlich aus Backstein gebaut. Stifter war möglicherweise Erzbischof Ernst II. von Wettin, denn sein Wappen ist am Ostgiebel angebracht. Der Administrator und spätere Kurfürst Joachim Friedrich von Brandenburg ließ im 16. Jahrhundert Veränderungen am Rennaisancestil der Schlosskapelle vornehmen. Bemerkenswert ist die auffällig gestaltete Ornamentik im Eingangsbereich.
Das Museum in der großen Scheune beherbergt eine Touristinformation. Dort erhalten Besucher Auskunft und Informationsmaterial. Auch Führungen werden dort angeboten. Neben wechselnden Ausstellungen gibt es eine Ausstellung zur Stadtgeschichte zu sehen. Außerdem ist altes Handwerk in nachgebildeten Werkstätten erlebbar.